Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Wir stehen beim Thema gesetzliche Rentenversicherung.
Die grundsätzliche Funktionsweise haben Sie letzte Woche schon mal gehört.
Es gibt unterschiedliche Rentenarten, die am stärksten in der Diskussion sind und um die auch das geht, wo wir gerade stehen,
nämlich die Frage Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung bewegt sich im Komplex der Altersrente,
das ist das, was da üblicherweise thematisiert wird, die mit Abstand auch die größte Rentenart ist,
auch das haben Sie möglicherweise, oder haben Sie gesehen in den Statistiken, dass das mit deutlichem Abstand
die meisten Leistungsbezieher sind damit und zweitens ist es die Regel-Altersrente eben die Versicherungsart,
die bei den Problembeschreibungen des demografischen Wandels üblicherweise am stärksten aufgegriffen wird,
weil sie, weil die vom demografischen Wandel betroffen ist und auch die anderen Entwicklungen, die es gibt
innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen sich zwar nicht komplett nur auf die Regel-Altersrente,
die finden auch in den anderen Rentenarten statt, aber den Schwerpunkt der Betrachtung
bilde trotzdem im Regelfall auch in dieser Vorlesung bei der Problembeschreibung für die gesetzliche Rentenversicherung
üblicherweise die Regel-Altersrente.
Gut, Sie haben schon Wesentliches gehört zu, noch mal zur Frage, ein Teil war ja auch schon im allgemeinen Kapitel demografischer Wandel,
Auswirkungen des demografischen Wandels auf die gesetzliche Rentenversicherung.
Sie haben grundsätzlich ein Finanzierungsproblem, ein allgemeines, Sie haben einen Anstieg der Leistungsbeziehe der Personen,
die Rente beziehen, Sie haben einen prognostizierten Rückgang der Erwerbstätigen, das ist nicht so eindeutig wie der Anstieg der Leistungsbeziehe.
Beim Anstieg der Leistungsbeziehe können Sie sehr eindeutig vorhersagen, wie viele das sein werden.
Bei dem Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen gibt es Einflussfaktoren, die man nicht genau weiß, die Entwicklung der Erwerbsquote beispielsweise,
neben den allgemeinen Einflussfaktoren auf die demografische Entwicklung, haben Sie unter anderem die,
haben Sie die Veränderung der Erwerbsquoten, insbesondere der Frauenerwerbstätigkeit, die eine Rolle spielt.
Sie können versuchen, die Zahl der Beitragszahler auszuweiten, die sogenannte Erwerbstätigenversicherung haben Sie schon gehört,
Sie können versuchen, das Beitragsaufkommen zu steigern, Sie bewegen sich bei all dem, was Sie da tun.
Immer in dem Problem, dass Sie, wenn Sie zusätzliche Personengruppen oder Beitragseinnahmen in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen,
dass Sie dann immer mit dem Problem konfrontiert sind, dass Sie nicht nur Einnahmen generieren, sondern in absehbarer Zeit auch entsprechende Auszahlungen,
weil jede Einzahlung, die in die gesetzliche Rentenversicherung fließt, auf der anderen Seite immer auch Einnahmen, Ansprüche generiert, die Sie dann irgendwann auszahlen müssen.
Insofern ist das immer eine Frage, wie stark Sie durch Veränderungen des Versichertenkreises oder des einbezogenen Einkommens
tatsächlich dauerhaft die Finanzlage der gesetzlichen Rentenversicherung verbessern.
Sie können das Renteneintrittsalter erhöhen, auch das eine häufig diskutierte und auch umgesetzte Lösung.
Sie haben die Anhebung des Renteneintrittsalters derzeit von 65 auf 67.
Auch da haben Sie ein Problem, dass Sie die Einnahmesituation nur dann verbessern, wenn Sie tatsächlich damit mehr Beschäftigte haben in der Konsequenz
und nicht nur einen Verdrängungseffekt innerhalb der Gruppe der Beschäftigten, wo einige Personen länger in der Erwerbstätigkeit verbleiben.
Das aber in der Konsequenz heißt, dass andere Personen nicht erwerbstätig sind, die sonst die Ausscheidenden ersetzen würden,
nur wenn Sie tatsächlich mehr Beschäftigung schaffen, hat das einen wirklich wirksamen Effekt auf die Rentenversicherung.
Das ist einer der umstrittenen Punkte bei der Frage der Anhebung der Regel-Altersgrenze.
Und Sie haben eine zunehmendere Ausdifferenzierung der Arbeitswelt eigentlich.
Das kommt daher, das ist gar nicht so sehr demografischer Wandel.
Sie haben ganz unterschiedliche Belastungen von Personen, die berufstätig sind, auch unterschiedliche Lebenserwartungen.
Also die Lebenserwartung, die Sie gesehen haben, ist ja ein Mittelwert, der mittlerweile sehr stark ausdifferenziert,
auch nach sozialem und insbesondere nach beruflichem Status.
Auch das schafft Uneinheitlichkeit durch ein einheitliches Renteneintrittsalter.
Es gibt eine Diskussion darum, das Ganze zu flexibilisieren, also sich zu überlegen, ob es Konstruktionen gibt,
wo man das berücksichtigt, dass es Menschen gibt, die sehr früh ins Erwerbsleben einsteigen
und relativ anstrengende, körperlich anstrengende oder auch psychisch anstrengende Berufe ausüben,
mit einer hohen Belastung, die Rückwirkungen auf die Lebenserwartung hat.
Und auf der anderen Seite Personen, die sehr spät eintreten, meistens verbunden mit nicht so belastenden Berufen
und entsprechend auch einer verhältnismäßig hohen Lebenserwartung.
Ob es Differenzierungsmöglichkeiten gibt, die auch alle mit Problemen verbunden sind, aber einen Lösungsansatz, den es gibt,
ist die sogenannte Rente für besonders langjährige Versicherte, die sie jetzt im System haben,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:26:18 Min
Aufnahmedatum
2014-07-01
Hochgeladen am
2014-07-01 16:16:19
Sprache
de-DE